Wir kennen so viel und wissen so wenig

Als mittlerweile regelmäßige, individuelle Befindlichkeit in einer vernetzten Gesellschaft, scheinen sich viele daran zu gewöhnen und darin sogar ihren Zustand innerer Ruhe finden zu wollen. Doch stehen zu bleiben, heißt dem Entschwinden zu folgen, sich zu bewegen Ruhe also gebiert %. Wir bezeichnen dieses unser gesellschaftliches Dasein häufig als Informationsgesellschaft, damit sowohl unseren größten Überfluss als auch unseren größten Mangel charakterisierend. Wie kann das sein? Was hilft Lyrik dabei?

Die erste Antwort fällt leicht, weder Überfluss noch Mangel sind inform!

Aus diesem Befund lassen sich heutige Aufgaben der Lyrik leicht ableiten: Formgestaltung, Formgewinnung sind ihr Metier. Doch Versfuß und Reimschema sehen heute ja sowas von alt aus. In der Feststellung, dass, wenn sie noch leben, sie noch nicht gestorben sein können, klingt märchenhaftes durch. Dem gesellen sich andere lyrische Weisen hinzu. Eine ist die, Lyrik rhythmisch zu beschwingen und so zum Leben, zum Klingen zu bringen %%.

Das ist fantastisch, stellt es uns doch die musikalischen Möglichkeiten antiker Lyrik wieder zur Verfügung. Sicher, diese Möglichkeiten waren nie verloren, doch die Zeiten waren andere. Die (Wieder-) Entdeckung der rhythmischen Qualitäten %%% kommt in der heutigen Lyrik nicht von ungefähr. Wir leben in einem Zeitalter, das sich über Ikonographie von der Schrift löst. Allerdings nicht im Sinne eines Ablassens, sondern im Sinne eines Übersteigens.

Das bedeutet, Lyrik wird unter digital-medialen Bedingungen wieder für Rhapsoden geschrieben. Und Rhapsoden müssen sie unter eben diesen Bedingungen präsentieren. Die ganzen Lyrik und Musik-, Lyrik und Jazz-Programme, Rilke-, Hesse- und andere Projekte oder ähnliches sind Ergebnis und Ausdruck dieses Wandels ebenso wie sie ihn weitertreiben. Zeit also, uns mal mit Rhythmen als Herz heutiger Lyrik zu beschäftigen. Das wollen wir anhand unseres ersten Falles durchführen.

 

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